FluoBolt™-PERIOSTIN
Struktur und biologische Funktion
PERIOSTIN (UniProtKB - Q15063), auch bekannt als osteoblast-spezifischer Faktor 2 (OSF-2), ist ein Zelladhäsionsprotein, das zur Familie der Fasciclin-Domänen enthaltenden Proteine gehört. Es besteht aus 836 Aminosäuren (aa), beginnend mit einer 21 aa langen Signalsequenz, gefolgt von einer cysteinreichen Emilin-, vier Fasiclin 1- und einer C-terminalen variablen Domäne, die sich in den 7 Splice-Varianten (Isoformen) unterscheidet. PERIOSTIN wird während der Ontogenese, aber auch besonders in mechanisch beanspruchten adulten Geweben, wie z.B. Knochen, Sehnen, Herzklappen, der Haut oder dem Peridontium exprimiert. Des Weiteren findet es sich auch in der Aorta, dem Magen, dem unteren Verdauungstrakt, der Placenta, dem Uterus, der Schilddrüse und dem Brustgewebe. Im Knochen interagiert PERIOSTIN mit Kollagen Typ 1, Fibronectin, Notch 1, Tenascin-C und BMP-1, was zu einer proteolytischen Aktivierung der Lysyloxidase und in weiterer Folge zur Stabilisierung der Knochenmatrix durch Quervernetzung des Kollagens führt. Abgesehen von seiner Rolle bei der Entstehung, Erhaltung und Heilung von Gewebe, ist PERIOSTIN auch von hoher Relevanz in der Karzinogenese, da es mit verschiedenen Zelloberflächenrezeptoren interagiert und so z.B. integrin-abhängige Signalwege inaktiviert. Dies kann zu erhöhter Zelladhäsion und auch Mobilität führen, was sowohl für das Tumorwachstum als auch für die Metastasierung von Bedeutung ist..
Involvierung an Erkrankungen :
Eine Vielzahl an Studien hat gezeigt, dass PERIOSTIN einen wertvollen Biomarker zur Diagnose, Therapieverfolgung und Patientenstratifizierung bei verschiedensten Erkrankungen der Atemwege darstellt.
Es konnte gezeigt werden, dass PERIOSTIN als prognostischer Marker bei weitverbreiteten Krebserkrankungen (z.B. Mamma- oder Darmkarzinomen) eingesetzt werden kann. Dabei kann PERIOSTIN entweder allein oder als Ergänzung zu bestehenden Markern zur Anwendung kommen, um die klinische Aussagekraft der Prognose zu verbessern.
PERIOSTIN scheint entzündliche Prozesse im osteoarthritischen Gewebe zu verstärken und so zur Entstehung und zum Fortschreiten der Erkrankung beizutragen.
PERIOSTIN-Serumspiegel ändern sich beim Vorliegen von Frakturen und im Verlauf deren Heilung. Dies kann zwar zum Monitoring der Heilung verwendet werden, muss aber bei der Interpretation der Serumspiegel zur Beurteilung anderer Erkrankungen berücksichtigt werden.